
10-jähriges Pfadfinderjubiläum in Dresden
Er war ein Pfadfinder, von kernigem Schliff,
er hielt ihr die Treue, was keiner begriff.
So manche Vereine, die lockten ihn raus,
doch die Pfadfinderkluft, ja die zog er nicht aus…
…schallte und sang es am Freitag, den 25.5.2012 aus den unterschiedlichsten Richtungen.
Ehemalige und aktive Mitglieder sowie Familie, Freunde und Förderer der Pfadfindergruppe
in Dresden-Löbtau strömten herbei, um das 10-jährige Jubiläum des Stammes
(pfadfinderisch für Ortsgruppe) zu feiern. Knapp 100 Pfadfinderinnen und Pfadfinder kamen
zusammen, um den ersten runden Geburtstag festlich mit einem Zeltlager auf dem
Pfadfinderzeltplatz in Lohmen am Rande der Sächsischen Schweiz zu begehen.
Das Pfingstlager stand unter dem Motto „10 Jahre wilder Osten“ und verwandelte den
Lagerplatz in die Stadt Georgetown, wo Cowboys und Indianer friedlich zusammen
lebten. Ein Saloon für die gemeinsamen Stunden wurde errichtet, Indianerschmuck
und Steckenpferde gebastelt und für die Feinde wurde ein Marterpfahl gebaut, der
in prächtigen Farben bemalt wurde. Für die Verteidigung der Stadt erstellten die
Bewohner Pfeil und Bogen sowie Erbsencolts und errichteten einen Turm, um die Stadt bewachen zu
können. Gegen Eindringlinge war die Stadt also gewappnet, doch keiner rechnete damit, dass die
Bewohner sich gegenseitig bekämpfen würden. Am Samstagabend wurde eine Schatzkarte gefunden,
die sowohl den Ehrgeiz der Indianer als auch der Cowboys weckte. So kam es, dass die beiden
Gruppen am Sonntag getrennt loszogen, um den Schatz zu finden. Auf ihren Wegen begegneten ihnen
viele Rätsel, die Kreativität, Geschick und Geist erforderten. Für jedes gelöste Rätsel bekamen die
einzelnen Gruppen einen Schlüssel.
Die Hinweise der Schatzkarte führten Cowboys und Indianer schließlich wieder
in ihre Stadt zurück, wo sie entdeckten, dass sie alle Schlüssel benötigten, um die
Schatzkiste zu öffnen. Gemeinsam nahmen sie den Schatz entgegen und schlossen
Frieden.
So neigte sich der Tag dem Ende zu, die Sonne ging allmählich unter, das Feuer
begann zu lodern und die Cowboys und Indianer versammelten sich ums
Lagerfeuer. Ein Gemurmel ging einher und die Pfadfinderinnen und Pfadfinder erinnerten
sich an die vergangenen Jahre. Sie erzählten sich beispielsweise von den wöchentlichen
Gruppenstunden, den gemeinsamen Zeltlagern und Naturerlebnissen, von
freundschaftlichen Gesprächen, vom Zuhören und Angehört-werden sowie vom Singen am
Lagerfeuer. Die ersten Gitarrenklänge waren zu hören, erste Stimmern erklangen und einige
Kinder buken sich ein Brot auf einem Stock über den Flammen des Feuers. In
Pfadfinderkreisen wird dieses Brot oft Stockbrot oder Knüppelkuchen genannt und schmeckt
am Besten, wenn man es mit dem Nachbarn teilen kann. Mit dem Bauch voller Stockbrot,
dem Kopf voller neuer Geschichten und dem Herz voller Freundschaften ging ein
abenteuerliches Jubiläumslager zu Ende und die Georgspfadinder freuen sich schon auf die
nächsten Jahre mit vielen bunten Menschen und Momenten.
geschrieben von Karin Heckle